Oft, wenn ich mit Jugendlichen rede, wird mir vorgeworfen, dass ich zur Generation gehöre, die die Natur und Umwelt für unsere Nachkommen zerstört hat. Stimmt, zumindest das mit der Generation. Aber möglicherweise haben wir auch auf persönlicher Ebene zu wenig getan. Aber ist dadurch die heutige junge Generation komplett aus der Verantwortung genommen? Erlaubt mir ein kritisches Wort. Wenn ich im Zug fahre und 14-18 jährige darüber reden höre, wo denn ihr nächster Urlaub hingeht, und da dann die Alternative zwischen den Seychellen und Malediven diskutiert wird, da frage ich mich schon auch: Wo ist das Umweltbewusstsein der heutigen Jugend? Warum muss es immer ein langer Flug sein? Wer am weitesten weg fliegt, hat an Ansehen gewonnen.
Es gibt doch auch ein Sprichwort: Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah! Auch bei uns sind noch Abenteuer möglich. Wer ist von euch schon mal durch den Schwarzwald getrekkt, hat zu Fuss die Alpen überquert, oder ist rund um Italien gelaufen? Das sind Dinge, die ich oder meine Freunde gemacht haben. Wir können heute noch von unseren Abenteuern erzählen, haben sogar Sprachen gelernt. Zu meiner Freude scheint diese Art des Reisens wieder etwas angesagt zu sein. Trekking durch den Schwarzwald, die Eifel, die Pfalz mit Übernachtungen auf Waldzeltplätzen, die nur zu Fuss erreichbar sind. Alpenüberquerungen mit Hüttenübernachtungen werden angeboten. Oder eben auch das Interrailticket um mit dem Zug von einem Ort zum anderen zu reisen.
Also, wieso nicht im Sinne der Nachhaltigkeit, auch mal einen Beitrag im Urlaub leisten und mit so wenig Energieverbrauch wie mögliche durch die Welt tuckeln. Ihr werdet sehen – man erlebt auch hier Abenteuer und lernt viele unterschiedliche Leute kennen…. und muss nicht unbedingt soviel CO2-Emissionen zum Einkaufstripp nach New York verursachen, wie wenn man mehr als ein Jahr regelmäßig mit dem Auto fährt. Oder in den Urlaub nach Madrid soviel CO2-Emissionen verursachen, sodass man – um diesen Flug auszugleichen – dann 2,5 Jahre kein Hähnchen mehr essen kann, unten philatelistisch dargestellt und als Puzzle hier zum Zeitvertreib „nachbaubar“.