Die neuen Pro Patria Briefmarken der Schweizerischen Post, die am 2. Mai 2024 erschienen sind, sprechen mich besonders an, da sie Erinnerungen an meine Jugend und an die zahlreichen Reisen wecken, die ich während meiner beruflichen Aufenthalte in verschiedenen Ländern unternommen habe. Eine häufige Beobachtung auf diesen Reisen war: „Wenn du glaubst, du bist die Erste hier, ein Schweizer war bestimmt schon da!“ In den meisten Fällen stimmte das tatsächlich.
Die neue Briefmarkenausgabe feiert die sogenannte „5. Schweiz“, also die Schweizer im Ausland, die etwa 10 % der Schweizer Bevölkerung ausmachen. Die Motive für diese Marken wurden von jungen Auslandschweizer in Ferienlagern der Auslandschweizer-Organisation entworfen und schließlich von Sandra Liscio, einer in London lebenden Grafikdesignerin aus Lugano, grafisch umgesetzt.
Die Symbole der 5. Schweiz
Die erste Briefmarke zeigt ein Fondue-Caquelon auf einer Schweizer Karte, in das fünf Hände ihr Brot tauchen. Diese symbolischen Hände repräsentieren die vier Sprachregionen und die 5. Schweiz. Um die Karte herum sind typisch schweizerische Symbole wie eine Uhr, eine Kuh, ein Alphorn und ein Taschenmesser abgebildet (noch deutlicher auf dem Rand des Briefmarkenbogens). Die Idee des Fondue-Caquelons mag stereotyp erscheinen, doch für die jungen Auslandschweizer stellt es ein Stück Kultur und Identität dar – eine starke Verbindung zu ihrer Heimat.
Die zweite Briefmarke zeigt eine moderne Interpretation der Helvetia, der allegorischen Frauenfigur, die die Schweiz repräsentiert. Sie trägt ein Herz auf der Brust und eine Krone aus Edelweiss auf dem Kopf. Im Hintergrund ist ein Globus zu sehen, auf dem internationale Wahrzeichen wie die Freiheitsstatue, die Pyramiden und die Chinesische Mauer abgebildet sind. Dies symbolisiert, dass die 5. Schweiz überall auf der Welt zu finden ist.
Tradition trifft auf Moderne
Aber wieso sind diese Marken jetzt in der Kategorie „Aussergewöhnliche Marken“ zu finden? Interessanterweise gab es im Vorfeld der Erstellung dieser Briefmarken eine Diskussion. Es wurde nämlich die Frage gestellt, ob man die 5. Schweiz wirklich mit etwas so altmodischem wie einer Briefmarke ehren sollte. Um dem altmodischen Image eine moderne Note zu verleihen, wurde thermoaktive Tinte verwendet: Das Herz und das Caquelon sind schwarz, aber wenn man sie berührt, erscheint durch die Wärme der Finger ein weißes Kreuz auf rotem Hintergrund. Diese Thermoreaktion ist zwar nicht neu für Briefmarken, aber dennoch selten und besonders.
Ein Stück Heimat für die Welt
Diese neuen Briefmarken sind mehr als nur ein Stück Papier. Sie sind ein Symbol für die Verbundenheit und das Zugehörigkeitsgefühl zu seinem Heimatland. Sie erinnern uns daran, dass unsere Kultur und Identität auch in der Ferne Bestand haben. Für mich sind diese Marken ein Stück Nostalgie und eine Hommage an die Reiseerlebnisse meiner Jugend, als ich die Welt erkundete und immer wieder auf Spuren auch meiner Landsleute stieß.
Diese besondere Ausgabe der Schweizer Post zeigt eindrucksvoll, wie Tradition und Moderne harmonisch miteinander verbunden werden können. Sie feiert die Schweizer Gemeinschaft weltweit und bringt ein Stück Heimat in jede Ecke der Erde.
- Ausgabetag: 2024-05-02
- Größe: 33 x 28 mm
- Farben: mehrfarbig
- Designer: Sandra Liscio
- Druckerei: Joh. Enschedé
- Format: Zuschlagsmarken
- Zähnung: 13¼
- Druck: Offsetdruck / Thermoink
- Gummierung: Matt
- Nennwert :
- 100+50 Ct. – Schweizer Rappen (Centime)
- 120+60 Ct. – Schweizer Rappen (Centime)
- Zuschlag geht an die Ausländerschweizer-Organisation