Diesen Monat nichts über Gesundheit und nichts über Biologie. Dennoch ein wissenschaftliches Thema, das mich – als in meiner Jugend leidenschaftliche Perry Rhodan Leserin (so jetzt habe ich mich geoutet) – schon immer interessiert hat. Gibt es erdähnliche Planeten da draußen im großen Universum. Gibt es sogenannte Exoplaneten?
Ein Exoplanet, auch extrasolarer Planet, ist ein planetarer Himmelskörper außerhalb unseres Sonnensystems, der einen anderen Stern umkreist. Solche Himmelskörper sind schwer nachzuweisen, da sie selbst nicht „leuchten“. Sie werden von dem um ein Vielfaches helleren Stern, um den sie kreisen, überstrahlt. Die erste definitive Entdeckung eines Exoplaneten in einem Orbit um einen Stern ähnlich der Sonne wurde – nachdem A. Wolszczan und D. Frail 1992 bereits Planeten entdeckt hatten, die aber ein Pulsar umkreisten- 1995 von Michel Mayor und seinem Mitarbeiter Didier Queloz gemacht. Sie entdeckten einen Exoplaneten, der in 4,2 Lichtjahren Entfernung um den Stern Proximi Centauri kreist.
Mit dem Stand vom Januar 2020 sind inzwischen 4168 Exoplaneten in 3093 Systemen bekannt, die hauptsächlich durch zwei Methoden (der Transit- und der Radialgeschwindigkeitsmethode) entdeckt wurden. Bei der Transitmethode wird eine periodische Absenkung der Helligkeit des beobachteten Sterns mit Hilfe von Teleskopen (Photometrie) bestimmt, und so die Existenz eines regelmäßig vorbeiziehenden Objekts nachgewiesen. Die Radialgeschwindigkeitsmethode basiert auf der Tatsache, dass Stern und Planet sich unter dem Einfluss der Gravitation um ihren gemeinsamen Schwerpunkt bewegen. Daher weist auch der Stern eine periodische Bewegung auf, die durch Beobachtung der abwechselnden Blau- und Rotverschiebung (Doppler-Effekt) mit Hilfe eines Spektrographen nachgewiesen werden kann.
So wurde auch obiger Exoplanet – Proxima Centauri b – vor vier Jahren mit Hilfe eines Spektrographen, HARPS, entdeckt. Er ist ein Exoplanet von der Größe der Erde, der um den uns nächstgelegenen Stern Proxima Centauri kreist. Dessen Existenz wurde nun mittels des Nachfolge Spektrographen von HARP – ESPRESSO – bestätigt. Proxima Centauri b hat eine Masse von 1,17 Erdmassen, befindet sich in der bewohnbaren Zone seines Sterns, den er in 11,2 Tagen umkreist. Und als Perry Rhodan Fan frage ich mich natürlich jetzt: Könnte es auf diesem Planeten Leben geben? Tatsächlich, und obwohl Proxima Centauri b etwa 20 Mal näher an seinem Stern liegt als die Erde an der Sonne, erhält er eine vergleichbare Energie. Somit könnte dort eine Oberflächentemperatur herrschen, bei der Wasser (wenn es überhaupt Wasser gibt) stellenweise in flüssiger Form vorliegt und somit Leben beherbergen könnte.
Eine weitere Frage, gibt es bezüglich möglichem Leben auf Proxima Centauri b auch noch zu klären. Hat dieser Planet eine Atmosphäre, und wenn ja enthält sie dann die chemischen Elemente, die die Entwicklung von uns bekanntem Leben fördern? Eine Atmosphäre wäre auch als Schutzschild wichtig, da Proxima Centauri ein aktiver Roter Zwerg ist, der seinen Planeten mit 400x mehr Röntgenstrahlen bombardiert als die Sonne die Erde.
Diesen und noch viel mehr Fragen wollen die Forscher in Zukunft mit Hilfe von künftigen noch besseren Instrumenten nachgehen.