März 2024 – Zeppelin über Liechtenstein

Zeppelin über LiechtensteinSolange noch Schnee auf den Bergen liegt, wollte ich diese Marken mit einem Zeppelin – genauer des Luftschiffs LZ127 „Graf Zeppelin“ – bei der Überfahrt über die schneebedeckten Bergspitzen Liechtensteins zeigen. Die Marken sind insofern besonders, da sie zum ersten Mal Zeppeline auf liechtensteinischen Marken zum Thema haben und nur für Beförderungen im Zeppelin verwendet werden durften. Es gab eine 1 FR schwarzgraugrüne Marke für Postkarten (Auflagengröße 33.500), die das Luftschiff über dem Malbuntal zeigt. Hingegen fährt dasselbe Luftschift auf der 2 FR Marke „in schwarzblau“ über das Saminatal (Auflagengröße 27.800). Beide Marken wurden von Hermann Clemens Kosel entworfen, im Rastertiefdruck in der Wiener Kunstdruck AG in Schalterbögen zu jeweils 5×10 Marken gedruckt und weisen eine Zähnung von 111/2 auf.

Das Besondere an diesen beiden Marken ist jetzt, dass sie nur auf einer einzigen Zeppelinfahrt frankaturgültig waren, und zwar auf der Zeppelinfahrt am 10. Juni 1931. Von dieser Fahrt stammt auch der abgebildete Brief. Dieser Brief und alle mit diesen Marken frankierten Poststücke wurden in Vaduz mit einem von fünf schwarzen Vaduzer Ortsstempel sowie einem roten Sonderstempel mit dem Aufdruck „Vaduz Juni 1931 Zeppelin-Post nach Lausanne“ versehen. Insgesamt wurden 5 verschiedene Vaduzer Ortsstempel verwendet, wovon 3 eigentlich schon nicht mehr in Gebrauch waren. So auch der hier verwendete Radgang-Stempel – Österr. Type – Kennbuchstaben „b“ mit einem teilweise ausgebrochenen oberen Segment. Daher kommt es wohl, dass drei Vaduzer Ortsstempel ein Ende ihrer Gültigkeit am 10.VI.31 aufweisen.zeppelin

Befördert wurden auf dieser Fahrt insgesamt 7.145 Luftpostkarten und 6.697 Luftpostbriefe (was mit den restlichen pro Briefmarke mehr als 20.000 Stück passierte, konnte ich nicht eruieren). Beim Flug über Liechtenstein blieb der Zeppelin über dem Flugplatz Schaan stehen. An die ausgeworfenen Seile wurden die mit den gestempelten Poststücken gefüllten Postsäcke gehängt und in den Zeppelin gezogen, bevor dieser an seinen Bestimmungsort Lausanne weiterfuhr. Dort wurde dann jedes Poststück mit einer Abstempelung „Lausanne Poste Aérienne Suisse 10.Vi.31 – 13“ versehen und an seinen Bestimmungsort weiterbefördert .

  • Brief von S. Danler
  • Literatur: wikipedia und RLS-Mitteilungen Nr. 1 – März 2013