Im folgenden Blogpost stellen ich Ihnen die neuen Briefmarken vor, die am 2. September 2024 von der Liechtensteinischen Post herausgegeben werden. Neben einer Vorstellung der Marken und ihrer Ausgabeanlässe finden Sie hier auch alle wichtigen Details zu den einzelnen Briefmarken. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Philatelie und entdecken Sie die Geschichten hinter diesen besonderen Ausgaben.
100 Jahre Schweizer Franken im Fürstentum Liechtenstein
Das Fürstentum Liechtenstein feiert derzeit eine Reihe von bedeutenden Jubiläen. Nachdem letztes Jahr das 100-jährige Bestehen des Zollvertrags mit der Schweiz gefeiert wurde, steht dieses Jahr ein weiteres wichtiges Jubiläum an: 100 Jahre Schweizer Franken im Fürstentum Liechtenstein. Die zu diesem Anlass herausgegebenen Briefmarken, sind nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein Zeichen für die erfolgreiche wirtschaftliche und politische Entwicklung Liechtensteins.
Der Weg zum Schweizer Franken
Nach dem Ersten Weltkrieg befand sich Liechtenstein in einer wirtschaftlich prekären Lage, bedingt durch seine engen Verbindungen zu Österreich, das ebenfalls schwer unter den Nachkriegsfolgen litt. Um dieser wirtschaftlichen Misere zu entkommen, suchte Liechtenstein nach neuen Wegen und orientierte sich zunehmend an der wirtschaftlich stabileren Schweiz. Dies führte zu einer Reihe von bedeutenden Verträgen mit der Schweiz und zur Beendigung der bestehenden Vereinbarungen mit Österreich.
Das Fürstentum Liechtenstein begann auch, die Schweizer Währung, den Schweizer Franken, nach und nach zu übernehmen. Zunächst wurde der Franken durch die Bevölkerung als Zahlungsmittel verwendet, bevor der Staat begann, Steuern und Gebühren in Schweizer Franken festzulegen. Auch die Ausgabe liechtensteinischer Briefmarken in Frankenwerten und die Landesrechnung ab 1922 ausschließlich in Franken waren bedeutende Schritte in diesem Prozess. Der logische nächste Schritt folgte im April 1924, als das Parlament, der Landtag, die formelle Einführung der Schweizer Währung beschloss. Dieses wichtige historische Ereignis wird nun mit der Herausgabe einer besonderen Briefmarke gefeiert. Am 2. September 2024 wird diese Gedenkbriefmarke in Form eines Blocks mit edler Goldfolienprägung herausgegeben. Zusätzlich zur Briefmarke werden zu diesem Anlass sechs neue Gold- und Silbermünzen herausgegeben, die das Rheintal zwischen der Schweiz und Liechtenstein abbilden, und auf deren Rand die Gemeinden dargestellt sind. Auf der Briefmarke ist eine weitere Goldmünze abgebildet.
Details zur Briefmarke:
- Taxwert/Motiv: CHF 3.90 Helvetia
- Markenformat: 33 x 45 mm
- Zähnung: 14 x 13 ¾
- Blattformat: 100 x 80 mm
- Entwurf: Isabella Hutter, Diepoldsau
- Druck: Offset 4-farbig CMYK, Goldfolienprägung, Hochprägung
- Druckerei: Cartor Security Printing, Meaucé la Loupe
- Papier: Briefmarkenpapier PVA 110 g/m², gummiert
- Auflage: 17.000
- Stempeldesignerin: Isabella Hutter, Diepoldsau
Bildstock zu Ehren der Heiligen Barbara: Eine Würdigung in Ruggell
In Liechtensteins nördlichster Gemeinde Ruggell, nahe dem Steinbruch, steht das beeindruckende «Barbara-Kappile». Dieses Denkmal wurde vom Liechtensteiner Bildhauer und Steinmetzmeister Eckhard Wollwage geschaffen und erinnert in Form einer kleinen Kapelle an die Heilige Barbara. Bereits 1988 wurde die Barbarakapelle in Balzers (im Süden von FL) auf einer Briefmarke verewigt. So ist Liechtenstein jetzt vom Rhein, den Bergen und zwei Barbara-Bildstöcken, eingerahmt. Ein sicheres Plätzchen in dieser Welt….. :-).
Die Heilige Barbara ist eine der faszinierendsten Figuren in der christlichen Heiligenverehrung. Ihre Legende, die sich im 3. Jahrhundert in Izmit (heutige Türkei) abspielt, hat viele Generationen inspiriert und geprägt.
Die Legende der Heiligen Barbara
Barbara, die im 3. Jahrhundert lebte, erfuhr von ihren Lehrern vom Christentum und entwickelte eine tiefe Glaubensüberzeugung. Ihr Vater, ein überzeugter Heide, wollte sie jedoch von diesem Glauben abbringen und plante, sie gegen ihren Willen zu verheiraten. Barbara widersetzte sich und floh aus dem Turm, in dem sie eingesperrt war. Auf ihrer Flucht wurde sie durch Felsen beschützt – daher wird sie oft als Schutzpatronin der Bergleute verehrt. Sie gilt aber auch als Heilige der Sterbenden (Briefmarke FL 2005). Während ihrer Flucht blieb ihr Gewand an einem Zweig hängen. Doch ihr Versteck wurde verraten und sie wurde zurück zu ihrem Vater gebracht. Trotz schwerster Folter hielt Barbara an ihrem Glauben fest und wurde schließlich am 4. Dezember 306 von ihrem eigenen Vater enthauptet. An diesem Tag blühte der Zweig, an dem ihr Gewand hängen geblieben war, auf. Dies führte zu dem Brauch der Barbarazweige: Obstzweige, die am 4. Dezember, dem Barbaratag, geschnitten und in Wasser gestellt werden. Blühen diese Zweige an Weihnachten (wie z.B. der Zweig auf der japanischen Briefmarke von 2009), so verheißt dies ein glückliches neues Jahr.
Details zur Briefmarke
- Taxwert/Motiv: CHF 1.00 Barbara-Kappile, Steinbruch Ruggell
- Markenformat: 28 x 40 mm
- Zähnung: 13 ¾ x 13 ¾
- Blattformat: 146 x 208 mm
- Entwurf: Armin Hoop, Ruggell
- Druck: Offset 5-farbig CMYK + Pantone
- Druckerei: Gutenberg AG, Schaan
- Papier: Briefmarkenpapier FSC 110 g/m², gummiert
- Auflage: 21.120
- Stempeldesigner: Armin Hoop, Rugell
CRYPTO-Fox mit NFT: Die Zukunft der Philatelie
Mit dem Sonderblock «Business-Fox» (Wertstufe CHF 9.50) setzt Liechtenstein seine innovative Blockchain-Serie fort und führt die neueste Kryptobriefmarke ein, die erstmals mit einem NFT (Non-Fungible Token) erscheint. Ein NFT, oder Non-Fungible Token, ist ein einzigartiges digitales Zertifikat, das die Echtheit und den Besitz eines bestimmten digitalen Objekts nachweist. Im Fall der «Business-Fox»-Briefmarke bedeutet dies, dass jeder Käufer ein einzigartiges, nicht austauschbares digitales Zertifikat erhält, das die Echtheit und den Besitz der Briefmarke bestätigt. Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten für Sammler und Investoren in der Welt der Philatelie.
Die Einführung der «Business-Fox»-Briefmarke mit NFT markiert einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung der Philatelie. Sie zeigt, wie traditionelle Sammlerstücke durch den Einsatz moderner Technologie aufgewertet und in die digitale Ära überführt werden können. Für Sammler und Technologiebegeisterte bietet diese Kryptobriefmarke eine spannende Möglichkeit, Teil einer neuen Ära zu sein und ein Stück Zukunft in ihren Händen zu halten.
Der «Business-Fox» und sein Lebensraum
Die „reale“ Briefmarke / Briefmarkenblock zeigt den «Business-Fox» in seinem natürlichen Lebensraum, dem Wald, wo er auf der Suche nach vier Sammelstücken ist. Diese dynamische Darstellung verleiht der Briefmarke nicht nur ästhetischen Reiz, sondern macht sie auch zu einem interaktiven Sammlerstück.
Parallel zur regulären Ausgabe wird eine auf 1700 Stück limitierte ungezähnte Sonderedition veröffentlicht. In dieser besonderen Ausgabe bewegt sich der «Business-Fox» im Winterwald. Diese Version wird in einer edlen, handgefertigten blauen Mappe mit Silberprägung präsentiert und ist zu einem Verkaufspreis von CHF 75.00 erhältlich.
Details zur Briefmarke
- Taxwert/Motiv: CHF 9.50 Business-Fox
- Markenformat: 32 x 38 mm
- Zähnung: 12 ½ x 12 ¼
- Blattformat: 100 x 110 mm
- Entwurf: Isabella Hutter, Diepoldsau
- Druck: Offset 5-farbig CMYK + Pantone
- Druckerei: Gutenberg AG, Schaan
- Papier: Briefmarkenpapier FSC 110 g/m², gummiert
- Auflage: 17.000
- Stempeldesignerin: Isabella Hutter, Diepoldsau
Fürstliche Schätze – Schlösser und Burgen III
In der Fortsetzung der Serie über die Schätze aus den fürstlichen Sammlungen werden wiederum drei exquisite Gouachen des Malers Ferdinand Runk präsentiert. Diese beeindruckenden Werke zeigen malerische Landschaften, in denen majestätische Schlösser und Burgen des Hauses Liechtenstein thronen. Bereits 2022 wurden drei weitere Gouachen desselben Malers, ebenfalls mit Motiven von Schlössern des Hauses Liechtenstein verausgabt wurden.
Die Ruine der Burg Mödling – Ein Zeugnis der Wehrhaftigkeit
Die Ruine der Burg Mödling, dargestellt auf der CHF 1.00 Briefmarke, thront majestätisch über dem Mödlingbachtal in Niederösterreich. Im 19. Jahrhundert zählte diese Höhenburg zu den größten Wehrbauten der Region und bot strategische Vorteile als Beobachtungsposten. Die Überreste dieser einst imposanten Festung erzählen Geschichten von längst vergangenen Zeiten und bieten atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft.
Schloss Novyrhad – Ein Jagdschloss mit Geschichte
Eingebettet in die hügelige Landschaft rund um Adamov (Adamsthal) in der Tschechischen Republik liegt Schloss Novyrhad. Auf der CHF 1.20 Briefmarke abgebildet, wurde dieses Schloss erstmals 1381 schriftlich erwähnt und nach mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen 1800 und 1806 vom Hause Liechtenstein zu einem Jagdschloss umgebaut. Seine reiche Geschichte und die malerische Umgebung machen es zu einem faszinierenden Reiseziel.
Schloss Eisgrub – Eine Neugotische Perle
Schloss Eisgrub (Lednice) – ein prächtiges Beispiel neugotischer Architektur und dargestellt auf der CHF 1.90 Briefmarke – liegt in Südmähren in einer Region, die aufgrund ihrer einzigartigen Kombination aus einheimischen und exotischen Naturelementen mit Kulturdenkmälern aus verschiedenen Epochen in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde. Das Schloss und die umliegenden Ländereien gehörten einst den Fürsten von Liechtenstein, wurden ihnen aber nach dem zweiten Weltkrieg aberkannt. Bis heute streiten jedoch Tschechien und das Fürstenhaus vor Gericht um dieses Erbe.
Details zu den Briefmarken:
- Taxwert/Motiv:
- Burg Mödling – CHF 1.00
- Schloss Novyrhad – CHF 1.20
- Schloss Eisgrub – CHF 1.90
- Markenformat: 667 x 40 mm
- Zähnung: 12 ¼ x 12 ¼
- Blattformat: 146 x 208 mm
- Entwurf: Silvia Ruppen, Mauren
- Druck: Offset 4-farbig + Heissfolienprägung Gold
- Druckerei: Gutenberg AG, Schaan
- Papier: Briefmarkenpapier PVA 110 g/m², gummiert
- Auflage: 22.500
- Stempeldesignerin: Silvia Ruppen
Dorfansichten – Ruggell
Die neueste Ausgabe unserer Serie „Dorfansichten“ widmet sich zwei bedeutenden historischen Gebäuden in der Gemeinde Ruggell. Diese Sondermarken zeigen das reiche kulturelle Erbe und die faszinierende Geschichte dieser charmanten Gemeinde. Die schwarz-weißen Fotografien der Gebäude sind vor farbig abgestuften Hintergründen abgebildet und verleihen den Marken eine besondere Ästhetik.
Küefer-Martis-Huus – Ein barockes Bauernhaus mit Geschichte
Das Küefer-Martis-Huus, das auf der CHF 1.00 Briefmarke verewigt wurde, ist ein seltenes Beispiel für barocke Bauernhäuser in der Region. Erbaut in den Jahren 1730/31, diente es bis 1993 als Wohnhaus. 1997 erwarb die Gemeinde Ruggell das Gebäude und stellte es unter Denkmalschutz. Im Jahr 2002 wurde es als Museum, Kultur- und Begegnungszentrum eröffnet. Heute finden hier regelmäßig Ausstellungen zu regionalen Themen sowie verschiedene Veranstaltungen statt. Das Erdgeschoss des Hauses ist originalgetreu restauriert und bietet mit seinen alten Einrichtungsgegenständen in der Küche Einblicke in das einfache Leben früherer Zeiten.
Das Alte Pfarrhaus – Ein Zeugnis der traditionellen Baukunst
Das Alte Pfarrhaus, abgebildet auf der CHF 1.20 Briefmarke, befindet sich an der Dorfstraße und ist ein weiteres Juwel der Gemeinde Ruggell. Das Holzhaus wurde 1856/57 in schwalbenschwanzverzinkter Strickbauweise errichtet. Mit seinem nahezu quadratischen Grundriss und dem leicht vorspringenden Walmdach ist es ein markantes Beispiel für die traditionelle Baukunst der Region. Eine umfassende Sanierung und die Rückführung in den Originalzustand erfolgten 2011/12, wodurch das Gebäude in neuem Glanz erstrahlt.
Details zu den Briefmarken:
- Taxwert/Motiv:
- Küefer-Martis-Huus – CHF 1.00
- Altes Pfarrhaus – CHF 1.20
- Markenformat: 48 x 34.5 mm
- Zähnung: 13 ¼ x 13 ¼
- Blattformat: 208 x 146 mm
- Entwurf: Karin Beck-Söllner, Planken
- Druck: Offset 4-farbig CMYK + Hochprägung mehrstufig
- Druckerei: Cartor Security Printing, Meaucé la Loupe
- Papier: Briefmarkenpapier PVA 110 g/m², gummiert
- Auflage: 19.620
- Stempeldesignerin: Karin Beck-Söllner, Planken