Dieses Mal wieder ein Beleg aus Vorarlberg – eigentlich aus dem hintersten Vorarlberg, dem Kleinwalsertal. Der Beleg ging von Riezlern in Vorarlberg nach Kempten und wurde mit einem Ringstegstempel (Brückenstempel) – der von 1905-1938 auf dem dortigen Postamt in Gebrauch war am 4.7.1933 abgestempelt.
Ansonsten verwirrt mich dieser Beleg in vielerlei Hinsicht.
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- Ursprünglich war auf dieser Drucksachenkarte eine Briefmarke des Deutschen Reichs (3 Pfennig Hindenburg) aufgeklebt, die dann aber nochmals mit einer 12 Groschen Marke von Österreich überklebt wurde. Ist das jetzt ein Mischfrankatur oder hat die Überklebung die Hindenburgmarke ungültig gemacht?
- Auf dem Beleg ist zudem noch handschriftlich (wahrscheinlich durch den Sammler oder Verkäufer) vermerkt: „Entnazifiziert“. Meine Frage jetzt aber – Entnazifizierung im Jahre 1933?
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Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen – ich lerne sehr gerne dazu.
Rückmeldung von HS: „bei der Karte aus dem Kleinwalsertal handelt es sich um eine vorfrankierte Rückantwortkarte der Firma Biechteler. Da die deutsche Marke 1933 in Österreich nicht frankaturgültig war, musste die 12-Groschenmarke drüber geklebt werden, daneben hätte man von der Post nicht akzeptiert. Und mit Entnazifizierung hat diese Karte überhaupt nichts zu tun, es war eine reine postalische Notwendigkeit.“
Rückmeldung von EB: „Da ja das Kleinwalsertal seit 1891 Zollausschlussgebiet ist, macht die Frankatur mit einer 3 Pfennig für Deutschland Sinn. Auffallend ist, dass die Drucksache vom Absender an die gleiche Firma geht, ist also höchstwahrscheinlich philatelistisch beeinflusst. Hat aber mit Entnazifizierung überhaupt nichts zu tun. Vielleicht handelt es sich auch um einen Irrtum im Postamt. Die 3 Pfennig waren auch das richtige Drucksachenporto und für Österreich wären es 3 Groschen gewesen. Die Rückseite würde Auskunft geben, ob die Karte als Drucksache nicht anerkannt worden ist, dann stimmen die 12 Groschen Postkartenporto, die dann ganz einfach über das deutsche Porto drübergeklebt worden sind. Ich glaube, hier hat ein Philatelist einen „besonderen“ Beleg fabriziert – schließlich gilt: Alles ist möglich!“
Ein paar weitere Details zum „postalischen“ und „nicht postalischen“ Kleinwalsertal könnt ihr im folgenden Quiz erfahren. Einfach die Fragen beantworten (oder auch nicht). Egal wie, wenn ihr auf „zur Auflösung“ klickt, wird die richtige Beantwortung der Frage angezeigt, teils auch mit einem kleinen Text zur Erklärung / zum Hintergrund.
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