In einem Blog kann man sich immer über etwas auslassen, was einem nicht wirklich gefällt. Was auch wichtig ist. Aber ab und an will ich auch etwas Schönes schreiben. So bin ich heute über die Tiere und Pflanzen des Jahres 2021 gestolpert. Es hat mich gefreut, über alle diese Tiere und Pflanzen etwas nachzulesen und zusammenzutragen, insbesondere die Legenden um das Rotkehlchen fand ich sehr schön. Interessanterweise habe ich auch alle Tiere und Pflanzen auf Briefmarken gefunden. Bis auf die Spinne des Jahres. Scheinbar sind Spinnen nicht wirklich ein Briefmarkenmotiv, denn ich habe z.B. nur zwei Abbildungen von Spinnen auf europäischen Briefmarken gefunden.
Aber nun zum Vogel des Jahres – dem Rotkehlchen
Dieses Jahr wurde der Vogel des Jahres durch eine öffentliche Wahl gekürt. Das Rotkehlchen hat mit 59.267 Stimmen vor Rauchschwalbe und Kiebitz das Rennen um den Titel gemacht. Vielleicht auch deshalb, weil wir es alle kennen, es in unseren Gärten zu den zutraulicheren Vögeln gehört und vielleicht auch wegen der Legenden, die sich darum ranken, wie es zu seiner roten Brust kam.
Die erste Legende passt in die Fastenzeit. Als Jesus den Kreuzweg ging, beobachtete ihn das Rotkehlchen. Das Rotkehlchen konnte die Blicke nicht von dem Unglücklichen wenden. „Wie grausam die Menschen sind!“, sagte der Vogel nach einem Weilchen. „Auf den Kopf haben sie eine Krone aus Dornen befestigt.“ Es sah, wie das Blut auf die Stirn des Mannes tropfte, da vermochte es nicht mehr still in seinem Nest zu bleiben. – Wenn ich auch nur klein und schwach bin, so muss ich doch etwas für diesen armen Gequälten tun können“, dachte der Vogel, verließ sein Nest und flog hinaus in die Luft. Allmählich fasste es Mut, flog ganz nahe hinzu und zog mit seinem Schnabel einen Dorn, der in die Stirn des Gekreuzigten gedrungen war heraus. Während es das tat, fiel ein Tropfen Blut auf seine Kehle, verbreitete sich dort rasch und färbte alle seine zarten Brustfedern ein.
Eigentlich noch schöner finde ich die Geschichte, dass bei Jesu Geburt das Rotkehlchen auch zugegen war. Als alle schliefen war nur noch das kleine Rotkehlchen hellwach und beobachtete das Jesuskind in seiner Krippe. Das war auch noch nicht müde und spielte mit seiner Wolldecke. Doch plötzlich begann das Jesuskind zu zittern, was war passiert? Das Rotkehlchen schaute sich um und entdeckte, dass das Feuer auszugehen drohte, dann könnte das Jesuskind erfrieren.
Laut begann das Rotkehlchen zu zwitschern und versuchte die Menschen zu wecken, aber die Stimme des Rotkehlchens war zu leise, die Menschen reagierten nicht und schliefen einfach weiter. Da nahm das Rotkehlchen all seinen Mut zusammen, flog zum Feuer und fächelte mit seinen Flügeln dem ausgehenden Feuer Luft zu. Mit der Luft flammte das Feuer auf und entwickelte in kurzer Zeit wieder wohltuende Wärme. Glücklich über seinen Erfolg merkte der kleine Vogel zunächst nicht, dass er sich das ganze Brustgefieder und das halbe Gesicht verbrannt hatte und dort jetzt ein blutroter Fleck war.
Galerie zu den Tieren und Pflanzen des Jahres 2021
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