Die Postler in Österreich bekamen ab 2018 einen neuen „Look“, sprich ihre Dienstkleidung wurde komplett durch eine neue – designt von Maina Hoermanseder ersetzt. Somit mussten 12.000 komplette Kleidungsausstattungen „entsorgt“ werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit hat die Österreichische Post diese Kleidung jedoch nicht weggeworfen sondern im Rahmen eines Re- und Upcyclingprojekts Re:Post seit 2019 daraus praktische Gebrauchsgegenstände hergestellt. Basierend auf den Ideen von 20 Studierenden entstanden nun aus diesen Dienstkleidungen Dinge wie Taschen, Rucksäcke, Autositzüberzüge, Tragegurte aber auch Hundeleinen. Die nun im Jahr 2022 verwirklichte Idee war aus dieser Kleidung – genauer den Postlerhemden – auch eine Briefmarke herzustellen.
Hierzu griff man auf eine alte Technik der Papierherstellung zurück: dem Handschöpfen von Hadern-Büttenpapier. In der einzigen noch in Österreich existierende Papiermühle (seit 1789) in Bad Großpertholz im Waldviertel wurde das Papier für die Marke schließlich nach diesem uralten Verfahren hergestellt: 950 alte Hemden wurden zerkleinert, mit Wasser vermengt und vermahlen. Der breiartige Papierstoff wurde anschließend per Hand mit Sieben geschöpft, das Papier auf Filz aufgelegt und das Wasser herausgepresst. So entstanden die zum Druck bestimmten Hadernpapierbögen. Übrigens „Hader“ in Österreich und Süddeutschland, ist im Deutschen mit Lumpen, Fetzen gleichzusetzen.
Auf jeder Marke (gestaltet von D. Gruber) ist in Blau ein Postlerhemd aufgedruckt passend zu dem im Papier noch sichtbaren blauen Fasern der Originalhemden. Die Marke selbst ist – ganz im Sinne eines Wäschestückes – mit dem Vermerk „nicht waschen, nicht bügeln, nicht bleichen – zum Frankieren und Sammeln!“ versehen.
- Ausgabetag: 2022-10-14
- Größe: 35 x 45 mm
- Designer: David Gruber
- Druckerei: Variusdruck
- Format: Gedenkmarke
- Zähnung: Die Cut 13
- Druck: Digitaler Druck
- Paper: Haderpapier aus Postlerhemden
- Gummierung: Normal
- Wertstufe: 820 ct – Euro cent
- Auflage: 150,000