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Katastrophenpost:
Unter Katastrophenpost versteht man Poststücke, die aus verunglückten Beförderungsmitteln, wie zum Beispiel einem abgestürzten Flugzeug, einem untergegangenen Schiff, oder einem entgleisten Zug gerettet und wieder in den Postverkehr gebracht wurden. Aber auch Post, die aufgrund von Unwetterkatastrophen aber auch von Kriegen erst später befördert wurde zählt zur sogenannten Katastrophen, bzw. „Interrupted Mail“. Es muss jedoch nicht immer so dramatisch zugehen, auch Poststücke, die aufgrund von Fehlern bei der automatischen Abfertigung beschädigt oder auch nur verschmutzt wurden, gelten als Katastrophenpost. All diese „beschädigten“ und „verzögerten“ Poststücke werden mit besonderen Hinweisen bzw. Stempeln (siehe Beispiele) versehen und stellen ein beliebtes, wenn auch schwer zu besammelndes Gebiet dar. Bei diesem Spezialgebiet wird vom Anspruch der „guten Erhaltung“ abgegangen, da eine Beschädigung des Objekts eher noch zum Wert und zur Seltenheit beitragen.
Klassikausgabe: Serie (Blocks) der Österreichischen Postverwaltung – MARKE auf MARKE
Serien-Nr. | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Marke auf Marke |
Freimarken von 1850
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Freimarken von 1858
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Freimarken von
1860/62
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Freimarken von 1867
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Freimarken von
1863/64
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Ausgabetag |
02.04.2016
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12.10.2016
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12.04.2017
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25.08.2017
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03.03.2018 |
Auflage |
140.000
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140.000
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130.000
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126.000
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130.000
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In der Serie „Klassikausgabe“ präsentiert die Österreichische Postverwaltung klassische Briefmarkenausgaben aus der Zeit der Monarchie.
Nummer 1 der Serie: Marken der Wappenausgabe aus dem Jahr 1850
Zehn Jahre nach der ersten Briefmarke der Welt war es auch in Österreich soweit: die erste Briefmarkenausgabe des Kaiserreichs Österreich zeigt das österreichische Wappenschild mit dem Doppeladler. Die Marken zu dem ebenfalls zum Habsburgerreich gehörende Königreich Lombardo-Venetien zeigten das gleiche Motiv, jedoch mit anderen Nennwerten – nicht Kreuzer sondern Centesimi. Sie galten in ganz Österreich, während die österreichische Ausgabe in der Lombardei und Venetien nicht verwendet werden durfte. Die Marken waren bis Ende 1858 gültig.
Der Markenblock zeigt eine österreichische Ausgabe mit dem Wert 2 Kreuzer und eine Ausgabe aus Lombardo-Venetien im Wert von 15 Centesimi. Den Hintergrund bildet eine 1-Kreuzer-Marke, umrankt von Blüten und Eichenlaub, wie es auch auf den Briefmarken abgebildet ist.
Nummer 2 der Serie: Kaiserkopfausgabe (links schauend) – 1858
Nachdem im Mai 1853 die sogenannten „Veroneser Postfälschungen“ und im Jahr 1857 die „Mailänder Postfälschungen“ der Wappenausgabe auftauchten, wurden als Folge 1858 neue Marken , die im Prägedruck hergestellt wurden und daher schwieriger zu fälschen waren, verausgabt. Die in diesen Jahr erfolgte Währungsumstellung (Conventionsmünze auf Neu-Kreuzer) war wohl auch ein Grund hierfür. Abgesehen vom Druckverfahren war der wohl augenfälligste Unterschied zu den ersten österreichischen Briefmarken, dass die Freimarken von 1858 erstmals gezähnt waren, und zwar mit einer Bogenzähnung. Bei den unterschiedlichen Nominalwerten war das Muster der Ranken rund um den Kaiserkopf jeweils etwas anders gestaltet. Die Lombardei wurde 1857 an Frankreich abgetreten, bis Juli 1859 durften die Kaiserkopfmarken jedoch verwendet werden. In Österreich waren die Freimarken 1858 bis 1864 gültig.
Der Markenblock zeigt eine rote österreichische Freimarke mit dem Wert 5 Kronen, die schwarze Freimarke ist eine Ausgabe aus Lombardo-Venetien mit dem Aufdruck 3 Soldi.
Nummer 3 der Serie: Kaiserkopf (rechts schauend) – 1860/62
Die nächste Briefmarkenausgabe im Jahr 1860 zeigte wiederum den Kopf des Kaisers, allerdings diesmal zur rechten Seite gewendet, und im Prägedruck in ein farbiges Oval auf weißem Hintergrund eingebettet: „Kaiserkopf im Oval nach rechts“.
Dass nach zwei Jahren, also relativ kurzer Zeit, bereits wieder neue Freimarken ausgegeben wurden, hängt wohl damit zusammen, dass 1861 erstmals Briefumschläge eingeführt wurden, die bereits einen Wertstempel aufgedruckt hatten. Für diesen wurden nach einigen Probedrucken schließlich Zeichnungen mit dem Kaiserkopf in einem ovalen Rahmen entworfen und genehmigt. Um die Freimarken und die Wertstempel einheitlich aussehen zu lassen, beschloss man, auch die Freimarken nach diesen Entwürfen neu zu gestalten. Die farbigen, ovalen Umrahmungen des Kaiserkopfes weisen ein geometrisches, verschlungenes Muster auf, das bei den Soldi-Werten etwas anders gestaltet ist als bei den österreichischen Kreuzer-Werten. Auch bei dieser Ausgabe gab es eigene Freimarken für das Venetien – die Lombardei gehörte ja seit 1859 nicht mehr zum Kaisertum Österreich, sondern zu Frankreich, daher waren die Marken nur noch für Venetien gültig. Die Soldi-Werte für Venetien kamen erst später (1861/62) Frankaturgültig waren die Marken bis 31. Mai 1864.
Auf dem Briefmarkenblock sind eine österreichische Marke im Wert von 15 Kreuzern sowie eine Soldi-Marke mit einem Nominalwert von 10 Soldi abgebildet.
Nummer 4 der Serie: 1867
Das Jahr 1867 war ein großer Einschnitt in der Geschichte der Habsburgermonarchie. Der Österreichisch-Ungarische Ausgleich machte aus dem Kaisertum Österreich die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, und das hatte naturgemäß auch Auswirkungen auf das Postwesen. Ab 1. Mai 1867 gab es auch eine selbstständige ungarische Postverwaltung. Es gab jedoch noch ein gemeinsamesStaatsoberhaupt Franz Joseph I.. Er herrschte als Kaiser von Österreich und Apostolischer König von Ungarn. Daher wird im Jahre 1867 in großer Eile eine Marke mit dem Kaiserkopf als dem Symbol der gemeinsamen Monarchie fabriziert. Die Abkürzung „kr.“ passt sowohl in der österreichischen Reichshälfte („Kreuzer“) als auch in der ungarischen („Krajczar“) und trägt so den Forderungen des „Ausgleichs“ von 1867 Rechnung. Das nunmehr backenbärtige Bildnis von Kaiser Franz Joseph steht in einem Kranz von Perlen und wird von einer Krone überhöht. Im österreichischen Kaiserreich war diese Marke jedoch erst nach dem Aufbrauchen der vorangegangenen Briefmarkenserien erhältlich. Gültig waren die Marken in Ungarn („Transleithanien“) bis 31. Juli 1871, im österreichischen „Cisleithanien“ bis 31. Oktober 1884.
Der Markenblock, eine Gemeinschaftsausgabe mit Ungarn, zeigt eine braune Freimarke zu 50 Kreuzern sowie eine 5-Kreuzer-Marke Type I im groben Druck in einem rötlichen Farbton.
Nummer 5 der Serie: Der „Doppeladler im Oval“ 1863/64
Ein Beschluß des Deutsch-Österreichischen Postvereins, dass die meistbenötigten Wertstufen der beteiligten Postgebiete gleiche Farben aufweisen sollten, machte diese neue Briefmarkenserie bereits kurz nach der vorigen Ausgabe erforderlich. Der weiße Doppeladler der Freimarken von 1863 und 1864 wird in einem farbigen, ovalen Rahmen mit einem geometrischen Muster dargestellt, in dem oben die Währung und unten der Wert angegeben ist.
Auch bei diesen Freimarken gab es wieder eine Ausgabe für das Kaisertum Österreich mit Kreuzer-Nominalen und eine gleich aussehende Ausgabe für Venetien mit Soldi-Werten. Frankaturgültig waren die Marken in Österreich und der Militärgrenze bis 31. August 1869, in Kroatien-Slawonien bis 31. März 1868, in Ungarn infolge des Österreichisch-Ungarischen Ausgleichs bis 15. Juni 1867 und in Venetien, das im Zuge der österreichischen Niederlage im Deutschen Krieg 1866 an Italien fiel, bis längstens Oktober 1866. Die Soldi-Marken aus der Serie 1863/64 waren die letzten Freimarkenausgaben für Venetien. Marken in Soldi-Währung waren jedoch seit 1863 auch bei den Levantepostämtern gültig und daher auch nach der Abtretung Venetiens dort bis 1869 noch in Gebrauch.
Der aktuelle Block zeigt eine österreichische Briefmarke in Hellblau im Wert von 10 Kreuzern mit enger Bogenzähnung und einen 5-Soldi-Wert mit weiter Zähung in dunklem Rosa.
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Mischfrankatur – Postsendung, die mindestens zwei unterschiedliche Briefmarken trägt.