Der erste Beleg des Monats im Dezember ist eine Postkarte aus dem Jahr 1902. Es handelt sich um eine Prägekarte mit dem großen Liechtensteinischen Wappen, dem Text der Nationalhymne und Liechtensteinischen Münzen (Kronen) aus der damaligen Zeit (inkl. dem Vereinstaler aus dem Jahr 1862). Immer mit der Abbildung des damaligen Fürsten – Johann II. – auch „der Gute“ genannt.
Da wir uns noch vor der Herausgabe der ersten Briefmarken Liechtensteins befinden, ist die Karte mit österreichischen Briefmarken (2 Heller und 3 Heller der linksblickenden Kaiserkopfausgabe) frankiert. Diese hat dieselbe Serie von 1867, die jedoch noch bis 1900 mit Kreuzer und Gulden gekennzeichnet war, ab 1900 ersetzt. Die Stempel sind Einkreisstempel vom Aufgabeort Nendeln und die Ankunft in Vaduz, von wo aus die Post ins Kurhaus Gaflei zugestellt wurde. Was der rote Stempel No. 21 bedeutet, weiß ich leider nicht (Briefträgerstempel?), und ich wäre ob einer Rückmeldung diesbezüglich wirklich sehr dankbar. Würde es dann auch hier sofort veröffentlichen.
Das Kurhaus Gaflei war ein beliebter Ferienort zu jener Zeit, wohl auch befeuert durch die Werbung durch den Ingenieur Peter Balzer, der das Kurhaus Gaflei und den von dort startenden Fürstenweg durch die Liechtensteiner Alpen in vielen Zeichnungen und auch in Werbebroschüren festgehalten hat.
Werbung für das Kurhaus Gaflei
Siesta im Kurhaus Gaflei
Der Fürstensteig
Mit seinen Illustrationen und Zeichnungen prägte Ingenieur Peter Balzer das Bild Liechtensteins zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Er zeichnete nicht nur zahlreiche Postkarten mit Liechtensteiner Motiven, sondern gestaltete auch Broschüren für die hiesigen Kurhäuser wie Gaflei und Samina.
Eine weitere Postkarte, die ebenfalls an einen Gast des Kurhaus Gaflei ging, dann aber später und daher bereits mit den ersten eigenen Briefmarken Liechtensteins finden Sie hier, ebenso wie Sie hier (im dritten PDF) die Geschichte zu einem unrühmlichen Kapitel in der Geschichte Liechtensteins nachlesen können, in der auch das Kurhaus Gaflei eine Rolle spielte.
Quellen zu Peter Balzer: Vaterland.li