Als Ursprung der Halloweenfeiern wird immer wieder das Samhain-Fest der Kelten angegeben. Samhain ist zusammen mit Imbolc (1. Februar), Beltane (1. Mai) und Lughnasadh (1. August) eines der vier großen irisch-keltischen Feste. Samhain selbst wurde beginnend am Vorabend in der Nacht zum 1. November gefeiert. Es wurde früher als Beginn des keltischen Jahres gesehen. In den irischen Rechtstexten wird allerdings Beltane als Jahresanfang genannt. Wie bei allen vier Festen wurde angenommen, dass auch zu Samhain die Menschen einen Zugang zu den Wesen der Anderen Welt haben, besonders zu den Bewohnern der Síd (Elfenhügel), die an diesem Tage offenstehen. Es war deshalb nicht ratsam, sein Haus zu verlassen, um nicht auf Geister zu stoßen.
Dieser Hintergrund macht die Samhain-Nacht zu einer „Begegnung zwischen Lebenden und Toten“, weshalb die Verbindung zum heutigen Halloween oder aber auch dem christlichen Allerheiligen/Allerseelen nahe lag. Gegen einen Bezug von Allerheiligen zu diesem heidnischen Fest spricht allerdings, dass der November-Termin für Allerheiligen zuerst im 8. Jahrhundert in Italien eingeführt wurde, wo Samhain unbekannt war. Zudem wurde im frühen christianisierten Irland Allerheiligen zunächst im Frühjahr gefeiert und richtete sich nach Mondphasen, weshalb eine genaue Datierung dieses keltischen Festes schwierig ist. Somit ist aber auch die These einer kontinuierlichen Entwicklung der keltischen Bräuche zu modernen Halloweenbräuchen nicht haltbar.
In der Tat gibt es Forscher, die sagen, dass Halloween keineswegs heidnisch oder keltisch geprägt sei. Sie meinen, dass es interessanter wäre herauszufinden, warum in unseren heutigen Gesellschaften eine solche Sehnsucht nach fiktiven heidnischen Traditionen entstehe, bzw. die aktuelle Entwicklung von Halloween als Reimport aus den Vereinigten Staaten zu untersuchen, eine Entwicklung die vor allem den Handel erfreute. In der Tat gibt es Forscher, die behaupten, dass das Ausbreiten von Halloween auch auf den zweiten Golfkrieg im Jahr 1991 zurückzuführen sei, da in diesem Jahr wegen des Krieges die Karnevalssaison ausgefallen ist, und so die Karnevalsbranche im Herbst verstärkt Werbung für „Verkleidungsartikel“ machte, um ihre Ware absetzen zu können.
Eine weitere Frage ist auch, warum es diesem Brauch möglich ist, die alteingesessenen Bräuche bei uns abzulösen. Denn wir haben hier bei uns sehr wohl ähnliche Heische- und Verkleidungsbräuchen dar. Alles Bräuche, die es – wenn auch nicht überregional – aber sehr wohl regional auch bei uns gibt. Man denke nur an Kilbesingen, Räbenlicht, Martinisingen, Rauhnächte, Andreasnacht, oder auch das Gizig-Rufen der allemanischen Fastnacht. Hier gingen wir als Kinder verkleidet von Haus zu Haus und „erbettelten“ und mit dem Spruch „Gizig, gizig ist dä XXXX, und wenn er nit so gizig wär, donn gäb er auch was här!“ Fastnachtsküchlein. Mit der Zeit haben aber viele Eltern ihre Kinder nicht mehr zu diesem Brauch geschickt, da sie ihre Kinder nicht betteln lassen wollten. Heute gehen dieselben Eltern aber sehr wohl mit ihren verkleideten Enkeln von Haus zu Haus und „erbetteln“ mit dem Spruch: „Trick or Treat“ Süßigkeiten. Wo ist da der Unterschied? Und wie man sieht, bin ich in diesem Artikel über Halloween ganz ohne den obligatorische Kürbis oder das Skelett ausgekommen……..
https://de.wikipedia.org/wiki/Samhain (31.10.2019); https://de.wikipedia.org/wiki/Halloween (31.10.2019)