Heute habe ich einen Erstagsbeleg ausgewählt, der mit einer 3 sFR Marke mit dem Abbild der Fürstin Gina von Liechtenstein frankiert wurde. Der Brief ist – trotz Einschreiben und Eilpost – mit dieser hohen Wertstufe nicht portogerecht frankiert. Von der Marke sind noch eine Zähnungsabart, ein Plattenfehler, ein Phasendruck und ein Probedruck bekannt. Abgestempelt wurde der Brief am 22.12.1945 in Vaduz. Die Marke hat noch ein Pendant (Wert 2sFR) mit dem Abbild ihres Ehemannes Fürst Franz Josef II. Beide Marken wurden entworfen von Ferdinand Lorber, im Rastertiefdruck bei Courvoisier erstellt und sind 113/4 gezähnt.
Fürstin Gina von Liechtenstein, geboren als Georgina von Wilczek am 24. Oktober 1921, heiratete 1943 Fürst Franz Josef II. und hatte fünf Kinder. Dies ist die erste Marke, die nach ihrer Hochzeit ihr zu Ehren herausgegeben wurde. Die zuvor 1943 herausgegebene Marke zeigt sie noch als Gräfin Georgina, noch nicht vermählt. Eine sehr ähnliche Marke zu der hier vorgestellten erschien 1951. Auch wenn die Profile der Fürstin sich auf beiden Briefmarken sehr ähneln unterscheiden sie sich in der Frisur. Auch die Marke von 1951 kommt mit unterschiedlichen Zähnungen und insbesondere mit unterschiedlichen Wasserzeichen vor.
Danach wurden bis zu ihrem Tod noch 6 Marken mit ihrem Porträt herausgegeben.
Interessanterweise wurden für diese Fürstin aber auch drei „thematische“ Marken herausgegeben. Diese würdigen ihren Einsatz für humanitäre Projekte, insbesondere auch die Gründung und langjährige Leitung des Liechtensteinischen Roten Kreuzes ab 1945, zeichneten sie aus. Durch ihre Art erwarb sie sich großen Respekt in der Bevölkerung. Von ihr wird gesagt, dass sie das Idealbild einer Monarchin verkörperte, da sie das Wohlergehen ihrer Untertanen stets an erste Stelle gesetzt haben soll. Fürstin Gina starb am 18. Oktober 1989.