Juni 2020 – ohne Krimi geht der Philatelist nicht ins Bett

Wer die Krimi-Romane der britischen Schriftstellerin Agatha Christie (1890 – 1976) gelesen hat, der weiß, dass die Mord-Fälle knifflig zu lösen sind, und dass Spannung garantiert ist. Sie zählt zu den erfolgreichsten Autorinnen der Literaturgeschichte weltweit. Im Jahr 2016 hat nun die Royal Mail eine Briefmarkenserie in Auftrag gegeben, die dieser großen Autorin gerecht werden sollte. Dies hat der Illustrator Neil Webb in in Zusammenarbeit mit dem Londoner Studio Sutherl& in beeindruckender Weise getan.

Der Clou dieses Auftrags war es, einerseits die Klassiker passend zu illustrieren und andererseits visuell und inhaltlich ins Digitale zu transportieren. Ersteres löste Neil Webb dadurch, dass er einzelne Szenen aus den Kriminalgeschichten in Schwarzweiß mit jeweils einer weiteren Farbe darstellte. Die Optik erinnert stark an den Stil des Film noir der 1940er Jahre: düster, lange Schatten, Hell-Dunkelkontraste. Um dem digitalen Zeitalter gerecht zu werden und den Konsumenten am Krimi teilhaben zu lassen, versteckt sich auf jeder gestalteten Briefmarke mindestens ein Hinweis zum Tatbestand. Mithilfe von visuellen Illusionen, Micro-Texten, wärmeempfindlicher Farbe, UV-sensitiver Farbe und einer App wird jede Briefmarke zu einem Augmented-Reality-Produkt und der Nutzer zum Online-Detektiv.

Jetzt kannst du dir entweder einen Satz Briefmarken besorgen und sehen, was du selbst herausfinden kannst, oder du klickst auf die jeweilige Marke und alles wird enthüllt, was auf der Marke versteckt ist … also Spoileralarm!

Erste Marke: Mord im Orientexpress (Murder on The Orient Express)

Zweite Marke: Und dann gabs keines mehr (And Then There were None)

Dritte Marke 3: Das fehlende Glied in der Kette (The Mysterious Affair at Styles)

Vierte Marke: Alibi (The Murder of Roger Ackroyd)

Fünfte Marke: Die Tote in der Bibliothek (The Body In The Library)

Sechste Marke: Ein Mord wird angekündigt (A Murder Is Announced)

Aber nicht nur die einzelnen Marken bergen ein Geheimnis. Buchstaben sind in allen Marken versteckt, die ein Lösungswort ergeben (siehe Beschreibung der einzelnen Marken).

Und genauso der Ersttagsbrief. Wer erkennt schon hinter dem Barcode rechts unten eine verborgene Botschaft.

Der Strichcode besteht aus komprimierten Buchstaben, die, schräg betrachtet und von rechts gelesen, den Code „Queen of Crimes“ ergeben, wie hier in der Mitte des Videos zu erkennen.

Daher – auch Philatelie kann spannend sein……