Letztes Jahr hat sich auch die spanische Post in die Reihe der Postverwaltungen eingereiht, die eine Briefmarke aus Holz herausgeben. Die ersten Holzbriefmarken erschienen unter anderem 1983 in Djibouti, 2004 in der Schweiz und 2017 in Österreich.
Die spanische Briefmarke hat jedoch eine ganz besondere Geschichte – sie ist den sieben über 150 Jahre alten Ulmen in der Gemeinde Cabeza del Buey gewidmet. Diese sind vermutlich die letzten Exemplare der städtischen Ulmen in der Extremadura, einer an Portugal grenzenden Provinz Spaniens. Der Ulmenbestand in Spanien litt extrem unter der Graphiosis, einer schweren Pilzkrankheit, die Ulmen befällt und die den Bestand dieser Baumart in Spanien und dem Rest der Welt stark reduziert hat. Die alten Ulmen stehen im Ort nahe der Kapelle der Heiligen Frau von Belèn – einer historischen Pilgerstätte – und spende(te)n den Pilgern Schatten. Der imposanteste Baum dieser Gruppe ist über 15 m hoch, der Stamm hat einen Durchmesser von 5 m und ist innen hohl.
Ulmen in Cabeza del Buey
Die spanische Holzbriefmarke ist hergestellt aus Echtholz mit einer wunderschönen, doppelten Ausstanzung – außen in Form eines Baumstammes und innen sehr filigran die Silhouette einer Ulme. Der Anschnitt des Stammes zeigt auch die Jahresringe, die bei jedem Baum nicht nur Auskunft über sein Alter, sondern auch darüber geben, ob der Baum gerade ein fettes oder ein mageres Jahr durchlebt hat.
So selten wie die Ulme ist wohl auch die Briefmarke. Die Auflage beträgt nämlich nur 160.000 Exemplare.