Februar 2025 – Flüchtlinge

San Marino FlüchtlingeDie Briefmarkenserie – die auch an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren erinnert – würdigt ein außergewöhnliches Kapitel in der Geschichte San Marinos: die Aufnahme von über 100.000 Flüchtlingen zwischen Ende 1943 und 1945. Diese Zahl war mehr als das Sechsfache der damaligen Bevölkerung San Marinos, das nur rund 15.000 Einwohner zählte.

2000 San Marion 1975 San MarionEs gab bereits zwei Briefmarken, die dieses „Campo dei centomila“ (Feld der Hunderttausend) zum Gegenstand hatten (1975 und 2000 herausgegeben). Der Name bezieht sich auf die Aufnahme der über 100.000 Flüchtlinge in San Marino. Der Begriff symbolisiert die humanitäre Anstrengung des Landes, obwohl kein spezifischer Ort mit diesem Namen existiert.

2025 San MarinoDie über 100.000 Flüchtlinge kamen hauptsächlich aus den umliegenden italienischen Regionen Emilia-Romagna und Marken, insbesondere aus Städten wie Rimini, Forlì, Cesena, Pesaro und Ancona. Diese Gebiete lagen entlang der Gotenstellung (Linea Gotica), einer massiven deutschen Verteidigungslinie, die sich quer durch Norditalien zog. Die intensiven Gefechte zwischen der Wehrmacht und den Alliierten entlang dieser Linie, die aus Bunkern, Panzersperren und verschanzten Stellungen bestand, führten zu massiven Zerstörungen und zwangen viele Zivilisten zur Flucht. Der neutrale Kleinstaat San Marino bot diesen Menschen einen sicheren Zufluchtsort, da es offiziell neutral war und keine strategische Bedeutung hatte. Nach der Befreiung Norditaliens im Frühjahr 1945 kehrten die meisten Flüchtlinge in ihre Heimatorte zurück, doch viele fanden dort nur noch Ruinen vor. Städte wie Rimini und Bologna waren durch Bombardierungen fast völlig zerstört worden.

Eisenbahn San Marino Rimini 1932 Eisenbahn Rimini San marino 2012

Eisenbahn San Marino RiminiDie Motive des Blocks und der Briefmarken zeigen Vertriebene und Flüchtlinge als Symbol für das Leid der Tausenden, die vor den Kämpfen fliehen mussten; Brot als Sinnbild für Nahrung und Solidarität – ein Zeichen dafür, dass San Marino trotz begrenzter Ressourcen alles tat, um die Notleidenden zu versorgen und Eisenbahntunnel, die zu einem lebenswichtigen Schutzraum wurden, da sie Tausenden Zuflucht vor Luftangriffen boten. Diese Tunnel waren Bestandteil der Eisenbahnstrecke Rimini–San Marino eine grenzüberschreitende, elektrifizierte Schmalspurbahn, die San Marino mit der Stadt Rimini in Italien verband (siehe Karte). Sie wurde nach vierjähriger Bauzeit 1932 eingeweiht (Briefmarke links) und gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört. Ein kurzer Abschnitt in San Marino wurde 2012 als Touristenattraktion wieder eröffnet (Briefmarke rechts).

  • Ausgabetag: 11.02.2025San Marino 2025
  • Größe: 30 x 40 mm
  • Farben: Mehrfarbig
  • Designer: Domenico Liberti
  • Druckerei: Cartor Security Printing
  • Format: Gesamtbogen
  • Zähnung: 13¼ x 13
  • Druckverfahren: Offsetlithografie
  • Nennwert: 4 × 1,30 € – Euro
  • Auflage: 9.000
  • Beschreibung: Briefmarke aus einem zusammenhängenden Paar