Die Briefmarke des Monats Dezember 2021 ist keine Weihnachtsbriefmarke. Dafür sind es jedoch zwei Marken – die beide dasselbe Motiv haben, aber mit jeweils anderer Intention. Die neue deutsche Dauermarke zu 5 Ct ist eine aus Briefen gefaltete Seerose, in welcher die Stempel Schreibstifte sind – sie soll zum Schreiben animieren. Die armenische Marke ist hingegen eine wunderschöne Zeichnung der Seerose in Natur – einfach der Schönheit willen.
Seerosen auf deutschen Briefmarken
Liechtenstein: Seeorsenteich; Österreich: Automatenmarken
Die Seerose wird auf Briefmarken recht oft abgebildet. In Deutschland ist sie bereits auf einer Marke der Blumendauerserie zu sehen, ebenso wie auf einer Marke aus dem Jahr 1957, aber auch auf Marken von Privatpost. Liechtenstein hat eine Photographie eines Seerosenteichs 2011 mit dem Spiegelbild des Schlosses Balzers auf einer Briefmarke verewigt, während die Österreichische Post Automatenmarken mit Seerosenmotiv bei Sonderpostämtern verkaufte.
Aber es gibt nicht nur weiße Seerosen – auch blaue. Und zu dieser gibt es eine schöne Schöpfungsgeschichte: In der ägyptischen Schöpfungsgeschichte entspringt aus dem Chaos, der Dunkelheit und Wasser die allererste blaue Seerose. Als sie die Wasseroberfläche erreicht, öffnet sie sich und mitten in der Blüte sitzt ein wunderschöner junger Gott – der Sonnengott -, von dem aus alle Dunkelheit verbannendes helles Licht ausgeht. Das Schließen der Seerose bringt die Nacht, das Öffnen den Tag, wenn der Sonnengott wieder neu erstrahlt. Der Sonnengott will aber nicht alleine leben und so erschafft er mit seinen Gedanken andere Götter und anderes Leben, das er erweckt, wenn er ihm einen Namen gibt. Die Schöpfung entsteht somit in dieser Mythologie aus Gedanken und Worten….. Und die blaue Seerose blieb das Sinnbild dieser Schöpfungsgeschichte: Sie hat eine sonnengleiche Mitte, die sie in der Nacht mit ihren blauen Blättern verschließt.