Am 2. März werden folgende Marken in Liechtenstein verausgabt:
Gewässer – Sondermarkenserie
Die gute Zusammenarbeit mit dem Fotoclub Spektral schlägt sich auch dieses Jahr in der Fortsetzung der Sondermarkenserie mit Naturmotiven aus Liechtenstein nieder. Die beiden Motive wurden mittels eines Fotowettbewerbs ausgewählt. Abgebildet ist der Valünerbach und das Schwabbrünner Flachmoor.
Der Valünerbach – als Beispiel eines Fließgewässers – durchfließt das Valünatal, das bereits im Jahr 2012 Gegenstand einer Briefmarke Liechtensteins war. Der Bach durchfließt den „einzigen“ Bergsee Liechtensteins – den Gänglesee – auf 1300 m Höhe. Der Gänglesee dient eigentlich als Schlammsammler für den Stausee Steeg/Triesenberg, wird im Sommer aber auch sehr gerne zum Baden genutzt. Neben gepflegten Grill- und Picknickplätze am Ufer gibt es oberhalb der Brücke über den Valünerbach eine urige Gastwirtschaft. Nach einem Sprung ins kalte Nass ist eine schöne Wanderungen ins Liechtensteiner Almgebiet möglich. Das Naturschutzgebiet Schwabbrünnen – seit 1962 als solches ausgewiesen – der Gemeinden Eschen, Planken und Schaan ist ein aus botanischer und faunistischer Sicht bedeutsames Flachmoor. Auch dieses Gebiet war bereits Gegenstand einer liechtensteinischen Briefmarke, dieses Mal im Jahre 2015. Diese zweite Würdigung unterstreicht die Wichtigkeit dieses Gebiets als Lebensraum für seltene Tierpopulationen und Pflanzengesellschaften.
Die beiden Panoramaansichten sind jeweils in der Mitte geteilt, sodass daraus vier Briefmarken mit einer Wertstufe von je 1,00 CHF entstehen.
Sonderblock – 150. Geburtstag von Egon Rheinberger
Egon Rheinberger (* 14. Januar 1870 in Vaduz; † 25. Juli 1936 in Balzers) war ein Liechtensteiner Bildhauer, Maler, und Architekt ((Wertstufe CHF 2.80). Nach dem Besuch des Gymnasiums in Feldkirch ging er zum Kunststudium nach München. Danach ging er vermehrt auf Reisen, auf welchen u.a. auch die Skizze der der Ruine Maultasch bei Eppan (Wertstufe CHF 1.30) entstand. Danach begann er bei dem Fürst Johann II. von Liechtenstein eine Tätigkeit als Maler, Bildhauer und Architekt. Auch war er Abgeordneter im Landtag des Fürstentums Liechtenstein und Richter am Fürstlichen Gericht Vaduz. Als Architekt führte er in Niederösterreich Arbeiten an den Burgen Liechtenstein und Kreuzenstein durch, wofür er höchste Anerkennung bekam. Danach kehrte er nach Vaduz zurück, wo er das Rote Haus – sein Elternhaus – im Stil des Historismus ausbaute. Schlussendlich erwarb er die Burgruine Gutenberg bei Balzers, die er komplett neu auf den noch bestehenden Gebäuderesten aufbaute. Eine Abbildung einer Wandmalerei auf Burg Gutenberg (Wertstufe CHF 2.20) ist daher ebenfalls auf der von Peter Gassner und mit Heissfolienprägung in Gold veredelten Sonderausgabe zu sehen.
SEPAC – Kunst aus der staatlichen Sammlung
Der Zusammenschluss von dreizehn kleinen Postgesellschaften Europas (SEPAC) gibt jährlich Wertzeichen zu gemeinsamen Themen heraus. In diesem Jahr sind es Kunstwerke aus den staatlichen Sammlungen der beteiligten Länder. Die Sammlung des Kunstmuseums Liechtenstein beherbergt mehrere Werke des amerikanischen Künstlers Matt Mullican. Auf dieser SEPAC-Ausgabe wurde daher ein im Original 2x2m großes bedrucktes Banner aus Baumwolle aus dem Jahre 1982 abgebildet. Es zeigt einen stilisierten Globus, in einem roten Rahmen (Wertstufe 1,50 CHF).
Die Kuriosität des Jahres: Olympische Sommerspiele in Tokio
Da der Druck dieser Marken schon weit fortgeschritten war, werden diese Marken – obwohl die Sommerspiele aufgrund der Corona-Pandemie auf das Jahr 2021 verschoben wurden – dennoch jetzt im Jahr 2020 verausgabt. Vielleicht erhalten sie dadurch noch einen erhöhten Sammelwert. Fehlt jetzt nur noch ein Aufdruck – wegen Corona verschoben. Aber vielleicht kann man sich sowas bei einer ausgefallenen Philatelieveranstaltung aufstempeln lassen. Auf jeden Fall sind es schöne Marken, gestaltet von der japanischen Künstlerin Keiko Yamano. Diese malte für diese Briefmarken die beiden Motive «Synchronschwimmen» (Wertstufe CHF 1.70) und Judo (Wertstufe CHF 2.80) in Acryl.
Und nun noch meine Lieblingsmarken dieser Ausgabe – „I denk a di“
Was wie ein Schlagertitel klingt, ist das Motto unter dem die Ausgabe dieser Marken erscheinen. Sie sollen zum Briefeschreiben animieren und somit dem Empfänger Freude bereiten. Diese Marken spielen jedoch nun auch eine wichtige Rolle bei einem Projekt „Vor Hand is Härz“ der Corona-Hilfe Liechtenstein. Wer will, kann einen Brief verfassen, auf dem Umschlag wie üblich seinen Absender und den Vermerk «Vor Hand is Härz» notieren und ganz normal aufgeben. Die Liechtensteinische Post spendiert dann die «i denk a di»-Briefmarken und übernimmt die Adressierung per Zufallsprinzip. Und schon flattert bei einer fremden Person ein Brief ein und sorgt vielleicht für ein Lachen, ein Schmunzeln oder eine Freudenträne. Inhaltlich sind die Autoren völlig frei. Wer einen solchen Brief erhalten will, um sein Alleinsein etwas erträglicher zu machen, muss sich einfach nur auf der Homepage der Corona-Hilfe Liechtenstein registrieren, und schon flattert ein „I denk an di“ ins Haus.