Der Beleg des Monats Mai ist eine Maxikarte aus dem Jahr 1995, die eine Briefmarke mit dem Gemälde „Rhein bei Balzers“ zeigt. Die Marke gehört zu einer Serie, die dem künstlerischen Werk Anton Frommelts gewidmet ist – einem Mann, der nicht nur als Priester, Politiker und Künstler wirkte, sondern auch eine wichtige Rolle in der Geschichte der liechtensteinischen Philatelie spielte.
Anton Frommelt (1895–1975) war in den 1930er Jahren als Regierungsrat unter anderem für das Postwesen zuständig. In dieser Funktion setzte er sich für eine stärkere künstlerische Gestaltung von Briefmarken ein. Damit prägte er das Erscheinungsbild der liechtensteinischen Marken nachhaltig – und trug dazu bei, das Land philatelistisch international sichtbar zu machen. Insgesamt hat er selbst mindestens 41 Briefmarken entworfen. Besonders erwähnenswert ist aus meiner Sicht die Serie „Einheimische Bäume und Sträucher“ aus den Jahren 1957/58 – eine ruhige, stilistisch klare Darstellung heimischer Flora, die später von seinem Neffen, dem Künstler Martin Frommelt, weitergeführt wurde.
Neben seiner kulturellen Arbeit war Frommelt auch politisch aktiv – und zeigte in einer kritischen Phase des Landes Haltung: Als im März 1939 die Volksdeutsche Bewegung versuchte, Liechtenstein an Nazi-Deutschland anzuschließen, verhinderte er durch rasches Eingreifen und diplomatisches Geschick eine Eskalation. Damit leistete er einen wichtigen Beitrag zur Wahrung der Unabhängigkeit des Fürstentums.
- Ausgabedatum: 06.06.1995
- Größe: 29,5 x 29 mm
- Farben: Mehrfarbig
- Gestaltung: Martin Frommelt
- Druckerei: Courvoisier (Helio Courvoisier) S. A.
- Format: Gedenkmarke
- Zähnung: Kammzähnung 11¾
- Druckverfahren: Rastertiefdruck
- Nennwert: 4.10 Fr. – Schweizer Franken