Februar 2019 – Valentinstag – eine Erfindung der Floristen?

Auch wenn es jetzt schon über eine Woche her ist: einer der Tage, zu dessen Anlass viele Briefmarken erschienen sind ist der Valentinstag. Natürlich denke ich da gleich: Nicht auch noch in der Philatelie die Verkommerzialisierung dieses 14. Februars, d.h. dieser Tag ist eine Erfindung der Blumenhändler und ich werde „gezwungen“ meinem Liebsten bzw. meiner Liebsten Blumen oder was anderes zu schenken, da dies der Tag der Liebespaare wäre. Und natürlich wollte ich hier in meinem Philatelieblog etwas Entsprechendes dazu schreiben. Aber: wie alles auf dieser Welt, so einfach ist es nicht.

Welchem Heiligen Valentin wir nun den Valentinstag zu verdanken haben ist nicht sicher. Es gab drei frühchristliche Heilige, die Valentinus hießen. Da gab es Valentinus von Rom, ein Priester, der 269 den Märtyrertod erlitt. Der zweite Valentin erlitt den Märtyrertod in Afrika. Der dritte – von dem am meisten bekannt ist  war Bischof von Terni in Umbrien und starb um das Jahr 268 in Rom. Er hat Paare, denen die Heirat laut Kaisererlass verwehrt wurde, getraut und ihnen zur Trauung Blumen aus seinem Garten mitgebracht. Seine heimlichen Trauungen sollen Grund dafür gewesen sein, dass er an einem 14. Februar, hingerichtet wurde.

Aber es gibt auch eine andere Erklärung, warum der 14. Februar – der Valentinstag – zum Tag der „Liebenden“ wurde. Die erste belegte Assoziation romantischer Liebe mit dem Valentinstag geht auf ein Gedicht aus dem Mittelalter (1383) zurück: das Parlament der Vögel von Geoffrey Chaucers. In dem Gedicht geht es darum, dass sich zum Valentinstag Vögel um die Göttin Natur versammeln um einen Partner zu finden. Im Mittelalter wurde der Valentinstag in England auch als Lostag oder Vielliebchenstag bezeichnet. Hier wurden durch Los Valentinspaare gebildet, die sich kleine Geschenke oder Gedichte schenkten. Im Viktorianischen Zeitalter kam der Brauch hinzu, sich gegenseitig dekorierte Karten zu schenken.

Englische Auswanderer nahmen den Brauch des Valentinstages dann mit nach Amerika. Am Ende des zweiten Weltkrieges wurde er durch Besatzungssoldaten dann auch in Deutschland und Österreich bekannt. Seit dem sorgen Floristen und die Süßwarenindustrie durch großflächige Werbung, dass der Tag auch nicht in Vergessenheit gerät, wenn sich schon keiner mehr an Heilige erinnert.

Abbildung 1: Auswahl aus der Serie „Valentine´s Day“ der Französischen Post

Abbildung 2: Italien 2016; IT 3880; Glasfenster Basilika San Valentino Terni