Dezember 2020 – Spiel mal wieder!

Weihnachtlich-philatelistisches Gänsespiel – San Marino 2003

Dieses Mal ein philatelistisches Stück, das gut in die Weihnachtszeit passt. Nicht nur, dass auf ihm weihnachtliche Motive dargestellt werden, sondern auch weil es uns daran erinnert in dieser verrückten Zeit inne zu halten und einfach mal zu spielen. Wieder Kind werden….

Die Post von San Marino hat am 24. Oktober 2003 einen Satz von 16 weihnachtlichen Briefmarken auf einem Briefmarkenbogen herausgegeben, der ein Brettspiel darstellt, das auf dem traditionellen Gänsespiel basiert.  Die 16 Marken sind in einer konzentrischen Folge angeordnet, die in der Mitte

Gänsespiel aus dem 17. Jahrhundert

des Bogens endet. Die Briefmarken sind nummeriert und stellen die traditionellen 25 Tage bis Weihnachten dar.

Das Spiel selbst – das Gänsespiel – ist ein traditionelles Brettspiel, und ist eines der ältesten und am weitesten verbreiteten Brettspiele Europas. Es gilt als Prototyp vieler moderner Würfel- und Laufspiele. Der Ursprung des Gänsespiels scheint weit zurückzureichen. So kann man das seit 3000 v. Chr. überlieferte altägyptische Spiel Mehen (zu Deutsch „eingerollt“), dessen kreisrundes Spielbrett die Form einer eingerollten Schlange hat, als Vorläufer des Gänsespiels verstehen. Der Ursprung des Gänsespiels – wie man es heutzutage kennt – ist jedoch im Europa des 15. Jahrhunderts bis 16. Jahrhunderts anzusiedeln, das gerne bei Hofe gespielt wurde. Ende des 19. Jahrhunderts wandelte sich das Spiel zum Kinderspiel.

Würfel auf einem amerikanischen Freistempel

Modernes Gänsespiel

Die Spielregeln sind in der ganzen Welt sehr ähnlich.  Alle Spieler starten von Feld 1 am äußeren Rand des Spielbretts, würfeln und rücken ihre Gänse (Spielsteine) die entsprechende Anzahl von Feldern Richtung Ziel in der Mitte vor. Wer als erster den „Gänsegarten“ (Feld 63) erreicht, hat gewonnen. Das Spielfeld ist eine Spirale. Die Spirale ist eines der ältesten Ewigkeits-Symbole und gilt als Abbild der Unendlichkeit und Spiegelbild des Lebens. Neben den Augenzahlen auf dem Würfel wird das Spielgeschehen beeinflusst von den Ereignisfeldern: Die Spieler kommen durch glückliche Zufälle vorwärts, klettern über Leitern oder finden Schutz in Herbergen. Kurz vor dem Ziel wird der Weg beschwerlicher, die Spieler werden oft zurückgeworfen zum Beispiel durch Labyrinthe oder Gefängnisse. Es ist ein ständiges Vor und Zurück – wie im Leben. Das Zielfeld ist das Feld mit der Nummer 63, das 63. Lebensjahr galt im Altertum als das gefährlichste im Leben eines Menschen. Jedes weitere Jahr war, so glaubte man, ein Gottesgeschenk. Das Unglücksfeld „58“ hat übrigens die Quersumme 13, sicherlich kein Zufall. 

Gänsespiel – als eine Reise entlang des Rheins – von der Quelle bis zur Mündung

Gänsespiel – die Alliierten während des zweiten Weltkrieges – siegesgewiss (1944)

Im Laufe der Jahre sind unzählige Varianten des Gänsespiels entstanden, die sich vor allem in der Thematik und in der Ausgestaltung des Spielplans voneinander unterscheiden, während die 63 Spielfelder und die Position der Spezialfelder meist gleich ist.

Im Grund könnte man dieses Spiel über Weihnachten auch auf dem Briefmarkenblock spielen, man braucht nur einen Würfel. 

Quellen: wikipedia – http://www.giochidelloca.it/index.php