November 2019 – Alle Jahre wieder – oder: warum die Weihnachtsbeleuchtung abschalten?

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Wenn man z.Z. Nachrichten hört, dann geht es keine 3 Minuten und die CO2-thematik wird angesprochen, dicht gefolgt von der Verschmutzung unserer Umwelt durch Plastik. Wenn die Bauern dann mit ihren Trekkern nach Berlin ziehen, kommt vielleicht auch mal noch die Umweltverschmutzung durch Herbizide und Pestizide in den Nachrichten vor. Alle diese Verschmutzungen haben i.d.T. einen Einfluss auf den von Wissenschaftlern beobachteten Schwund von Insekten in unserer Umwelt, der über Kurz oder Lang u.a. den Schwund von Vögeln und weiteren

Plastikmüll im Meer

Wildtieren, ganz zu schweigen von unserer Flora nach sich ziehen wird. Das wissen wir, und jeder kann sich überlegen ob er selbst was dagegen tun will. Sei es auf Demos (aber nur, wenn er mit Zug oder Fahrrad oder zu Fuß anreist, und nicht seinen nächsten Urlaub in Indien oder Spanien per Flugzeug plant), oder dass man Plastikmüll vermeidet. oder nur biologisches Gemüse kauft. Was aber kann man sonst noch für die Umwelt tun? Z.B. keine Weihnachtsbeleuchtung, und wenn doch, dann nur mit warmem Licht.

Lichtverschmutzung ind den Jahren 2012 und 2019. Je dunkler umso weniger Licht.

Wie bitte? Von was schreibt die denn jetzt? Was hat mein schön beleuchtetes Haus mit Umweltverschmutzung zu tun? Ich schreibe von einer weiteren Verschmutzung unserer Umwelt, die auch unsere Gesundheit und auch die Insekten direkt gefährdet, und gegen die wir etwas tun könnten: der Lichtverschmutzung. Eine Verschmutzung, die in den Medien fast nie erwähnt wird, aber dennoch fast – wenn nicht sogar eine ähnliche Auswirkung auf unsere Umwelt hat  – wie Plastik, oder Umweltgifte. Nur, hier sterben die Insekten zuerst und dieses Sterben geht leiser vonstatten als das der Seehunde im Plastiknetz.

Milchstraße mit Sternbildern

Wie kann man die Lichtverschmutzung aber bemerken? Dazu muss man möglicherweise schon so alt sein wie ich. In meiner Kindheit konnte ich, wenn ich nachts in den Himmel guckte nicht nur die Sternbilder mit den hell leuchtenden Sternen erkennen kann, sondern auch die schwach leuchtende Milchstraße. Erstere kann ich jetzt vielleicht noch meinen Enkeln zeigen, letztere? – nur noch auf Bergspitzen in den Alpen oder in den weiten Wäldern Kanadas. Was ist passiert?

Elektrische Beleuchtung hält Einzug

Ende des 19.Jahrhunderts zog die elektrische Beleuchtung in die Städte und Häuser ein. Inzwischen leuchten unsere Städte zum Teil 4.000-mal heller als das natürliche Nachtlicht. Doch dies hat Folgen für Mensch und Tier, wenn die Nacht zum Tag wird. Uns Menschen kann zuviel Kunstlicht auf Dauer krank machen, sagen Schlafforscher. Da das kalte Licht der energieeffizienten LEDs von Leuchtreklamen und moderner Straßenbeleuchtung, aber auch von Fernsehern, Handys oder Laptops, auf uns wie Tageslicht wirkt, hält es uns wach. Aber wir brauchen die Dunkelheit, denn nur dann produziert unser Körper das Schlafhormon Melatonin, weshalb wir zu wenig oder schlecht schlafen. Dadurch können wir uns nicht ausreichend erholen, unsere Zellen sich nicht genügend regenerieren. Das hat Einfluss auf unser Denkvermögen, Immunsystem usw., wir werden krank.

Den Tieren geht es aber noch schlechter. Nachtaktive Vögel und Insekten werden in ihrem Rhythmus oder bei der Orientierung gestört. Im Sommer „umschwirren die Motten das Licht“, bis sie erschöpft sterben und zu Boden fallen, wo sie von dort nun wartenden Räubern gefressen werden. Auch finden sie ihre Sexualpartner nicht mehr, da sie z.B. hell erleuchtete Straßen nicht mehr überqueren können, da sie an den Leuchtkörpern hängen bleiben.

Weihnachtsbeleuchtung überall

Und jetzt kommt die Adventszeit, mit der allgegenwärtigen Weihnachtsbeleuchtung, die aufgrund der energieeffizienten LED-beleuchtung in den letzten Jahren rasant zugenommen. Zugegeben, Insekten sterben im Winter weniger an der Weihnachtsbeleuchtung, aber Vögel und andere Tiere werden durch sie gestört, ganz zu schweigen von uns und unseren Nachbarn. Aber nur keine Missverständnisse hier: ich liebe es auch einen beleuchteten Christbaum zu sehen: zu Hause war der schwach erleuchtete Weihnachtsbaum im Garten für mich schon von Ferne zu sehen, und wies mir den Weg nach Hause – geheimnisvoll und schön.

Was nur ein einziges Licht bewirken kann!

Aber:

  • muss er die ganze Nacht hindurch brennen? Nein – es gibt Abschaltautomatiken.
  • Muss er kalt-weißes LED-Licht verströmen? Nein – es gibt Lampen mit warmen Licht..
  • Müssen es 5 verschiedenen Lichterketten mit jeweils 100 blinkenden Lämpchen sein? Nein – das ist mehr Fasching als Weihnachten (persönliche Meinung).

Wie beschrieben, ein einfacher Christbaum, mit wenigen im schönen warmen Licht leuchtenden „Kerzen“ ist für mich mehr beschauliches Weihnachten als in allen Farben blinkende Balkongirlanden, vom Balkon absteigende blinkende Engel und definitiv mehr als komplett angestrahlte Häuserwände (egal, ob da auch noch Rudolf das Rentier über die Hauswand galoppiert – eh´ eine „im- oder reimportierte“ Weihnachtsfigur).

In diesem Sinne, schöne und besinnliche Adventszeit mit bescheidener aber um so geheimnisvoller Beleuchtung – Daniela

Quellen: